Die hohe Komplexität von Android erlaubt es auch erfahrenen Nutzern, immer wieder Neuheiten, EinstellungsÂmöglichkeiten und Verbesserungspotenzial zu entdecken. Wir zeigen dirÂzehn Tipps, die dichÂzum Android-Profi machen.
1) Berechtigungen verwalten
DuÂfragst dich, warum die neu installierte Taschenlampen-App Zugriff auf deineÂpersönlichen Daten benötigt? Oder warum generell bestimmte Anwendungen so viele Berechtigungen einfordern? Und vor allem: DuÂmöchtest selbst festlegen, welche App was darf?ÂDann solltest duÂden âSRT AppGuardâ installieren. Die Anwendung (die leider nur direkt vom Hersteller zu beziehen ist – siehe QR-Code) erlaubt es, für jede installierte App manuell festzulegen, welche Berechtigungen erteilt werden und welche nicht. AuÃerdem kümmert sich der AppGuard um etwaige Updates.
[pb-app-box pname=’de.backessrt.privacyinspector’ name=’SRT Privacy Inspector’ theme=’discover’ lang=’de’]
2) Smartphone rooten
Android bietet zwar unzählige Anpassungsmöglichkeiten, richtig tief ins System kannst du aber erst mit dem sogenannten Rooten eingreifen. Damit besorgst du dirÂ(und deinenÂApps) im System Administratorrechte.
Ein unüberschaubares Sammelsurium an Anleitungen, Tipps und Tricks wirft Google aus, wenn man die Suchmaschine mit dem Terminus ârootenâ füttert. Für jeden Hersteller und jedes Modell gibt es eigene Vorgehensweisen, um Android von seinen Ketten zu befreien. Universelle Ratschläge gibt es in diesem Bereich daher kaum, ein wenig Hintergrundwissen sollte aber helfen, verschiedene Arbeitsschritte besser zu verstehen. Was läuft im Hintergrund ab? Welche digitalen Helferlein benötige ich?
Zugriff auf das ganze System
Das Rooten des Smartphones ist der erste Schritt, um in die Substanz des Systems eingreifen zu können. Das wiederum eröffnet viele Möglichkeiten, die Otto Normalnutzer verwehrt bleiben: So kannst du etwa nervige Bloatware-Apps von Handyhersteller und Netzbetreibern loswerden (mit der App âSystem App Entferner (Root)â), ganz einfach vollständige Backups Ihrer Apps und Daten machen (mit âTitanium Backup Rootâ) oder mehr Kontrolle über Hintergrundprozesse erlangen und so die Akkulaufzeit verlängern (mit âGreenifyâ im Root-Modus).
Tools zum Rooten
Wie rootest duÂalso deinÂGerät? Grundsätzlich kommt ein Android-Phone auf dem immer gleichen Weg zu Root-Rechten: DuÂmusst das Systemprogramm âsuâ (Superuser) auf dem Gerät installieren. Das bewerkstelligst du am besten mit extra erhältlichen Tools wie Framaroot (siehe auch Textkasten rechts oben), Kingo Root oder Towelroot. Diese Tools werden entweder als App direkt am Gerät installiert oder bearbeiten das Android-System vom PC aus per USB-Kabel über die Android Debug Bridge (adb).
Keine Erfolgsgarantie
Leider gibt es keine Garantie, dass dieser Vorgang mit deinemÂGerät durchführbar ist: Da die Tools bestimmte Sicherheitslücken in der installierten Firmware des Herstellers ausnützen müssen, um das Programm âsuâ aufs Gerät zu bringen, variiert die Erfolgsquote von Gerät zu Gerät. Da die Rooting-Tools aber kostenlos sind, kannst du dich ohne Schaden durchprobieren, bis es klappt.
Beim Rooten wird auch meist gleich eine passende App zur Verwaltung der Root-Rechte wie SuperSU mit auf das Gerät installiert. Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass Root-Apps nur dann Administrator-Rechte bekommen, wenn der Nutzer das auch beabsichtigt – sonst wäre Missbrauch Tür und Tor geöffnet, denn eine App mit permanenten Root-Rechten könnte auf dem System alles anstellen, was sie will.
Framaroot: Einfach rooten
Die wohl simpelste Lösung, sein Gerät zu rooten und damit einhergehend die su-Rechte zu erlangen. Die App kann kostenlos z.B. aus dem Forum von xda-developers.org heruntergeladen und installiert werden, das Smartphone wirdÂdichÂallerdings vor der Nutzung warnen. Ignorieren, starten und danach einfach mal auf âAragornâ, âFaramirâ oder einen anderen âExploitâ tippen. Es kann durchaus sein, dassÂdu dichÂâ abhängig vom Modell â längere Zeit durch die Liste arbeiten musst. Wenn alles passt, ist deinÂGerät aber innerhalb von wenigen Sekunden gerootet. Einziger Haken bei Framaroot: Die App ist noch nicht mit allen gängigen Smartphones kompatibel, im Internet findet sich aber eine entsprechende Liste.
SuperSU: Der Rechteverwalter
[pb-app-box pname=’eu.chainfire.supersu’ name=’SuperSU’ theme=’discover’ lang=’de’]
Beim Rooten des Smartphones wird meist SuperSU installiert – ein kleines Tool, das sich um die Verwaltung der Rechte Ihrer installierten Apps kümmert. Im Klartext: Die Anwendung verhindert, dass sich die Apps auf dem gerooteten Gerät nach Belieben austoben; erst durch das Einholen einer Erlaubnis dürfen die Anwendungen aktiv werden. Ob der Root-Vorgang übrigens geklappt hat, erfährst du mit der kostenlosen App âRoot Checkerâ. Beide Anwendungen stehen im Play Store zum Download bereit, SuperSU hält auÃerdem oft schon während des Root-Vorgangs Einzug auf dem Gerät, beispielsweise beim Rooten über âFramarootâ.
Xposed Framework: Kleine Spielereien
http://repo.xposed.info/module/de.robv.android.xposed.installer
Ein Muss auf jedem gerooteten Smartphone: Die Anwendung greift direkt in das System ein, wodurch einige Ãnderungen möglich sind, die herkömmlichen Apps nicht erlaubt sind. Egal ob duÂauf der Suche nach kleineren funktionalen Kniffen am System oder lediglich optischen UmbaumöglichÂkeiten bistÂâ unzählige Entwickler laden Ihre Module in die App, Du kannstÂjederzeit und in der Regel kostenlos darauf zugreifen. Das Xposed Framework läuft auf fast allen gängigen Smartphones, auch eine Custom-ROM muss nicht aufgespielt sein – der herkömmliche Root-Zugriff reicht aus, um die App vollumfänglich nutzen zu können.
3) Prozessor-Frequenz ausmessen
[pb-app-box pname=’com.itemstudio.castro’ name=’Castro’ theme=’discover’ lang=’de’]
Ein kleines, kostenloses Tool namens âCastroâ erlaubt es dem Nutzer, alle wichtigen Informationen seines mobilen Begleiters auszulesen. Dazu wird einfach die Anwendung aus dem Play Store installiert und anschlieÃend gestartet. Ãber den Menü-Button oben links wählst duÂaus, welche Bauteile duÂüberwachen möchtestÂâ beispielsweise die CPU; aber auch Informationen zu Akku, Speicher oder den verwendeten Netzwerken zeigt dirÂCastro an.
4)ÂKeine personalisierte Werbung mehr
Personalisierte Werbung ist ein notwendiges Ãbel der gesamten Internetbranche. Es gibt bei Android aber einen kleinen Kniff, um wenigstens die auf dirÂzugeschnittenen Anzeigen zu unterbinden. Navigiere in die Google-Einstellungen, danach auf den Unterpunkt âAnzeigenâ und setzeÂdas Häkchen bei âInteressenbezogene Anzeigen deaktivierenâ. AbschlieÃend tipp auf âWerbe-ID zurücksetzenâ. VoilÃ: Künftig sind die Anzeigen nicht mehr auf dichÂzugeschnitten.
5) Start-Sound mit âSilent Bootâ deaktivieren
Hinter âSilent Bootâ versteckt sich ein digitales Kleinod, das dir erlaubt, die lästige BegrüÃungsmusik beim Start deinesÂGerätes abzuschalten. Wir zeigen, wie das geht.
[pb-app-box pname=’com.antweb.silentboot’ name=’Silent Boot’ theme=’discover’ lang=’de’]
Android-Nutzer kennen das Problem in der Regel: Beim Starten des Systems ertönt bei so gut wie allen Geräten ein kurzer Jingle, der den Startvorgang signalisieren soll. Meist ist das kein echtes Problem, bei Meetings oder im Vorlesungssaal aber ist es doch sehr störend. Zum Glück kümmert sich ein kleines Tool um unser Anliegen: âSilent Bootâ greift auf einen kleinen Kniff zurück und aktiviert einfach beim Ausschalten des Gerätes den âLautlosâ-Modus, nach dem Startvorgang wird die Lautstärke wieder auf die ursprüngliche Einstellung zurückgesetzt.
Die Einrichtung geht rasch vonstatten: DuÂinstallierst lediglich die App und setzt anschlieÃend das Häkchen bei âSilent Bootâ.ÂIn den erweiterten Einstellungen kannst duÂunter âErweiterter Modusâ auch noch festlegen, dass auch Medientöne etc. stumm geschaltet werden.
6) Smartphone-Sound optimieren
Profis passen natürlich auch den Sound ihres Smartphones individuell an: Erst nach einÂwenig Drehen am Equalizer dröhnt der Sound so richtig schön aus den Boxen.
Egal, ob duÂexterne Boxen oder die verbauten Lautsprecher deinesÂSmartphones verwendestÂâ in der Regel lässt sich die Soundwiedergabe deutlich steigern. So gut wie alle Hersteller haben die hauseigenen Musikanwendungen mit mehr oder weniger vielfältigen Soundeinstellungen ausgerüstet, oftmals zu finden unter dem Menüpunkt âEqualizerâ/âEinstellungenâ .ÂEine Anleitung, den perfekten Sound zu finden, gibt es leider nicht, es macht sich aber bezahlt ein wenig mit den Reglern und Effekttasten zu experimentieren â und wenn alles schiefgeht, reicht normalerweise ein Tipp auf den Zurücksetzen-Button mit den Standardeinstellungen.
Die vorinstallierten Musik-Apps der Hersteller unterscheiden sich meist zwar in der Optik, weniger hingegen in der Bedienung â wer also umsteigt, sollte sich auch mit dem neuen Equalizer wieder zurechtfinden.
Falls das nicht der Fall ist: Der Play Store bietet eine breite Auswahl an kostenlosen Musik-Apps mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten.
7) Gefinkelte Möglichkeiten zum Entsperren
Bei der Variante, mit der das Smartphone gesichert und entsperrt werden kann, scheiden sich nach wie vor die Geister. Muster? PIN? Passwort? Oder gar per Gesichtserkennung?
Die Gerichtserkennung hat Google unter Android 5.0 auf jeden Fall erheblich verbessert und âTrusted Faceâ getauft, die Software soll nun deutlich zuverlässiger arbeiten. Sie ist allerdings aus Sicherheitsgründen nicht auf jedem Gerät verfügbar.
Wer der Gesichtserkennung nicht traut: Mit âSmart Lockâ gibt es eine spannende neue Möglichkeit, den mobilen Begleiter zu entsperren â und zwar per Smartwatch oder Fitnessarmband. Dazu ist es aber erst einmal notwendig, sich für eine der herkömmlichen Methoden (Muster, PIN etc.) zu entscheiden. Ãffne in den Einstellungen das -Menü âSicherheitâ und wähle âSmart Lockâ (die Funktion müssen Sie ggfs. unter âTrust Agentsâ zuerst aktivieren). Hier legst duÂdeineÂSmartwatch als vertrauenswürdiges Gerät fest. Befindet sich die Uhr in der Nähe, muss das Smartphone nicht entsperrt werden.ÂWer mag, kann auch vertrauenswürdige Orte festlegen, ebenso wie eine Trageerkennung: Einmal entsperrt bleibt das Display übrigens so lange aktiviert, bis duÂdas Gerät wieder aus der Hand legst.
8) Auto-Aktionen
Der Profi automatisiert tagtägliche ÂAktionen – mit der Anwendung IF.
[pb-app-box pname=’com.ifttt.ifttt’ name=’IF by IFTTT’ theme=’discover’ lang=’de’]
Die tägliche Benachrichtigung für den Lebenspartner, wenn man sich auf den Nachhauseweg macht, die Âgewohnte Playlist zum Start in den Alltag: Viele Smartphone-Aktionen laufen von Montag bis Freitag gleichbleibend ab â weshalb sich deren Automatisierung geradezu aufdrängt. Das geht recht einfach mit der App âIF by IFTTâ. Einfach aus dem Play Store installieren, starten und registrieren.
Zahlreiche vordefinierte Aktionsabläufe, sogenannte âRecipesâ, lassen sich in wenigen Schritten aktivieren â einfach auswählen und auf âAddâ tippen. Das Smartphone erinnert dann bei Regenwetter an den Schirm oder weckt dichÂmit einem aktuellen Wetterreport. Die Recipes sind in Unterkategorien unterteilt, was das Finden bestimmter Aktionsfolgen ungemein erleichtert. Wer mag, kann mit einem Tipp auf das Plus-Symbol in der rechten unteren Ecke zudem eigene Abläufe erstellen. Das ist nicht weiter schwierig, die App führt durch die komplette Einrichtung.