Mit seinem Preis von nicht ganz 30 Euro ist Shogun 2: Fall of the Samurai ist nicht nur ein kostengünstiges Standalone-Add-on. Die am 23. März erscheinende Erweiterung besitzt auch den Umfang eines Vollpreisspiels und macht im Vergleich zu Shogun 2 vieles Neu. PG Games Hardware fasst für Sie die Neuerungen zusammen.
Alleine schon bei der zeitlichen Einordnung unterscheidet sich The Fall of the Samurai vom Hauptspiel. Das eigenständige Add-on spielt nämlich 300 Jahre nach den Ereignissen in Total War: Shogun 2. Zu dieser Zeit wütet der Boshin-Krieg, in dem es zur Auseinandersetzungen zwischen Shogun und Kaiser kommt. In diesen Konflikt sind neben den Japanischen Clans auch die Westmächte involviert, die vor kurzem in dem bisher von der Außenwelt abgeschotteten Kaiserreich Japan eingetroffen sind. Jetzt wollen Großbritannien, Frankreich und die Vereinigten Staaten von Amerika Handelsbeziehungen mit Japan aufbauen und statten ihre Verbündeten mit neumodischen Waffen beispielsweise Gewehren, Gattling-Kanonen oder Schlachtschiffen aus.
Quelle: PC Games HardwareTotal War Shogun 2 Fall of the Samurai: Viel mehr als nur ein Add-on (2)Größere Karten und 40 neue Einheiten
Für Fall of the Samurai hat Entwickler Creative Assembly die zugrunde liegende Japankarte deutlich erweitert. So sind jetzt auch mehrere Inseln im Norden und im Westen auf der vergrößerten Kampagnenkarte zu finden. Längere Laufwege braucht der Strategiespieler aber trotzdem nicht befürchten, den eine Reihe von Eisenbahnstrecken erlaubt es die Truppen in einem Spielzug über große Distanzen zu dirigieren. Da in dem eigenständig lauffähigen Add-on für Shogun 2 der Konflikt zwischen der vermeidlich archaischen Kriegsführung mit Schwert und Bogen und modernen Waffen wie Gewehren oder Kanonen im Zentrum steht, werden 40 neuen Einheiten eingeführt. Dank der Rückkehr von Linieninfanterie, Kanonen und mit Pistolen ausgerüsteter Kavallerie spielen sich die Schlachten anders als in Shogun 2. So zählt beispielsweise die kluge Positionierung von Fernkampfeinheiten auf erhöhten Positionen, während die Bedeutung von Nahkämpfern gesunken ist. Auch bei Landschlachten muss der Spieler verstärkt auf Einheiten mit Schwarzpulver-basierten Waffen setzen. In der letzten Forschungsstufe bei der Modernisierung Ihres Clans erhalten Sie sogar die berühmt berüchtigte Gattling-Kanone.
Quelle: PC Games HardwareTotal War Shogun 2 Fall of the Samurai: Viel mehr als nur ein Add-on (9)Eine weitere Neuerung beim Einsatz der (Gatling-)Kanone: Sie dürfen das Zielen selbst übernehmen, denn auf Knopfdruck wechselt die Schlachtenansicht zur Third-Person-Sichtweise und ein Fadenkreuz wird in der Bildschirmmitte dargestellt. Damit richten Sie die Rohre der "Kugelspritze" auf Ihre Kontrahenten und feuern wie im Actionspiel auf anrückende Gegner. In den Seeschlachten geht es ähnlich zu, hier können Sie sogar das gewählte Kampfschiff per WASD-Tasten steuern. Das ist zwar gewöhnungsbedürftig aber deutlich effektiver als den Zielvorgang der künstlichen Intelligenz zu überlassen.
Quelle: PC Games HardwareTotal War Shogun 2 Fall of the Samurai: Viel mehr als nur ein Add-on (8)Nie wieder hungrige NPCs und drei neue Agenten
Nicht nur die Gefechte, auch die rundenbasierte Strategiekarte bekommt einige Änderungen spendiert. Eine der wichtigsten ist die Tatsache, dass die noch in Shogun 2 für den Spielverlauf sehr bedeutende Nahrungsmittelversorgung Ihrer Truppen in Fall of the Samurai komplett keine Rolle mehr spielt. Das hilft einerseits beim schnelleren Aufbau größerer Armeen, andererseits entzerrt das den Aufbau der Städte, denn bei Shogun 2 führte ein Hauptgebäude, das zu einem falschen Zeitpunkt aufgewertet wurde, oft zu Nahrungsknappheit oder Aufständen.
Des Weiteren setzt der Strategie-Spezialist Creative Assembly die Drossel bei Geschwindigkeit an, mit der ein Jahr vergeht. Bei Fall of the Samurai dauert jede Jahreszeit sechs Züge, das wirkt sich besonders im Winter auf die strategische Planung aus, da durch die Kälte Ihre fernab der Städte eingesetzten Truppen viel länger als zuvor von Verlusten betroffen sind. Ebenfalls im Add-on enthalten sind auch drei neue Agenten. Zu den neuen Söldnern, die Sie gegen Bezahlung anheuern können, gehören auf der einen Seite der Ishin Shishi und der Shinsengumi. Diese Beamten, die es darauf anlegen, die Bevölkerung der Gegenseite aufzuwiegeln, stehen exklusiv den Clans zur Verfügung, die dem Kaiser respektive dem Shogun folgen. Auf der anderen Seite gibt es da noch den westlichen Veteran, der bei mit ihm reisenden Truppen einen schnelleren Erfahrungsgewinn garantiert, sowie für eine Kostensenkung bei der Rekrutierung neuer Bataillone in den Städten sorgt.
Quelle: PC Games HardwareTotal War Shogun 2 Fall of the Samurai: Viel mehr als nur ein Add-on (3)Einflussreiche neue Fraktionen
Obwohl sich die neuen Fraktionen aus Europa und Nordamerika militärisch beim Shogun-2-Add-on im Hintergrund halten, stehen sie - ein Hochseehafen in Ihrer Provinz vorausgesetzt - als Handelspartner zur Verfügung. Sie dürfen sich deren überlegene Einheiten, etwas die besonders disziplinierten US Marines, ausleihen, das wirkt sich natürlich auf den Zustand Ihrer Armee aus. Doch die Gast-Fraktionen haben noch ganz andere Auswirkungen auf das Spielgeschehen: Die Hintergrundmusik wird im Verlauf der Kampagne immer mehr von westlichen Klangelementen durchdrungen und die grafische Darstellung der Städte auf der Karte verbessert sich im Zuge der Modernisierung, also dem Bau von maschinelle Produktionsanlagen sowie der Erforschung neuer Technologien.
Quelle: PC Games HardwareTotal War Shogun 2 Fall of the Samurai: Viel mehr als nur ein Add-on (19)Spektakuläre Seeschlachten
Seeschlachten sind für die Total-War-Reihe längst keine Innovation mehr, aber die wohl spektakulärste Optik besitzen diese im Add-on Fall of the Samurai, zumal die Macher die Marine von Shogun 2 komplett ausgetauscht haben. Dank des technologischen Fortschritts sind Schiffe jetzt mit weitreichenden Kanonen oder Torpedos ausgestattet, so sehen die Gefechte zu Wasser aufgrund der vielen Explosionen jetzt spektakulärer aus als je zuvor. Außerdem spielen die "Kampf-Pötte" eine bedeutendere Rolle als beim Vorgänger. Zum einen attackieren Flotten auf der Strategiekarte erstmalig Gebäude sowie Armeen, die sich in Küstennähe befinden. Zum anderen habe Sie die Möglichkeit, bei einer Landschlacht, die im Feuerradius Ihrer Wassermacht stattfindet, ein Bombardement von See anzufordern. Je nach Anzahl und Stärke der Schiffe dürfen Sie dann zwei oder mehrere Schüsse zur Verfügung, wobei Sie die Wahl zwischen Präzisions- und Flächenangriff haben.
Das Fazit: Großer Spielumfang und sinnvolle Verbesserungen zum kleinen Preis
Strategiespieler, was willst Du mehr; der Umfang des eigenständigen Add-ons ist gewaltiger als im Original, die volle Shogun 2-Freiheit wird auch dem Käufer von Fall of the Samurai geboten und die durch die wohl überlegten die Verbesserungen der Strategie noch bombastischer geratene Inszenierung sorgt für noch mehr Strategiespiel-Spaß. Ein Kauftipp, vor allem für Genre-Fans, der lobenswerter weise auch kein zu großes Loch in die Kasse reißt.
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